drunter und drüber
Eine Einführung in das Werk der Künstlerin Melanie Becker-Hoffmann von Dr. Jutta Desel | Kunsthistorikerin und stellvertretende Leiterin des Museums Abtei Liesborn
„Für Melanie Becker-Hoffmann ist der Faden das malende Element. Vielleicht müsste man zutreffender von dem Faden als zeichnerischem Element oder grafischem Gestaltungsmittel sprechen. Ähneln doch die Fäden in den Arbeiten von Melanie Becker-Hoffmann Strichen und Linien. So entsteht auf den Leinwänden und Bildgründen eine Aufteilung von klar konturierten Flächen und Feldern. Konturen schaffen Struktur und bilden das Gerüst für die Arbeiten. Sie stabilisieren die Kompositionen. Das wird bei den Objekten, die aus schwebenden Fäden bestehen, besonders deutlich. Denn diese Arbeiten haben sich von dem Bildgrund gelöst und bilden ein schwebendes Gefüge. Anstelle des Bildträgers ist eine scheinbare Schwerelosigkeit getreten. Die Schwerkraft scheint außer Kraft gesetzt zu sein.“